Mediation im interkulturellen Kontext bedeutet in erster Linie Verständigung, gegenseitiges Verstehen.
Mitglieder unterschiedlicher Kulturen haben unterschiedliches Konfliktverhalten. Das kann für alle Beteiligten den Umgang schwerer machen, ohne dass sie genau wissen, warum: Sitten, Sprache, Gebräuche, Traditionen, Zeitgefühl, Ehrgefühl, Hierarchien und Entscheidungsgepflogenheiten sind stark durch kulturelle Identität geprägt. Aus dem gelebten Identitätsgefühl entspringen spezifische Bedürfnisse, Wahrnehmungen und Sichtweisen, die mit den jeweils eigenen Sichtweisen häufig nicht übereinstimmen.
Im Zusammenwirken von Menschen unterschiedlicher Herkunft kann man daher nicht von einer gemeinsamen Kommunikationsebene ausgehen. Deshalb geht es in der interkulturellen Mediation nicht oder nicht nur um "Lösungen", sondern in erster Linie um Verständigung, um einen beiderseitigen Lernprozess.
Hierzu gehört es, ein Gespür für Chancen zu entwickeln, ebenso Geduld, Kreativität, Zuhören, zulassen Können, Beharrlichkeit, Ausdauer, Offenheit und hundertprozentige Präsenz an den Tag zu legen.
(Quellenangabe: www.bmev.de)